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An der Südspitze des Hl. Berges erhebt sich der ehrfurchtgebietende Kegel des Athos, der der ganzen Halbinsel seinen Namen gegeben hat, aus dem Meer. Ihn einmal zu besteigen dürfte wohl der Wunsch einen jedes Besuchers sein. Ich selbst habe mich bereits fünfmal, meist in Begleitung, auf den Weg hinauf zur Metamórphosis-Kapelle gemacht, die, einem kleinen Bunker nicht unähnlich, inzwischen gut mit Blitzableitern gesichert, den Gipfel krönt und allein vom Gipfelkreuz überragt wird. Bergsteigerische Anforderungen: Die Gipfelbesteigung auf dem Maultierpfad an der Südflanke ist ohne technische Schwierigkeiten und es gibt keine Kletterstellen, wo der Einsatz der Hände notwendig wäre. Dies sollte den Wanderer jedoch nicht Glauben machen, der Aufstieg wäre "mit links" zu schaffen: Der Weg verlangt wegen seiner Länge auf alle Fälle eine gute Kondition und in der Gipfelregion absolute Trittsicherheit. |
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Zur Route: Ausgangspunkt für eine Gipfelbesteigung sind die Mönchsdörfer ("Skiten") Nea Skiti (ca. 100 m über NN) oder Agia Anna (ca. 200 m). In beiden ist nach vorheriger Anmeldung Übernachtungsmöglichkeit vorhanden. Von Nea Skiti aus gelangt man in knapp einer Stunde bei mäßíg ansteigendem Weg nach Agia Anna. Von dort geht es steil bergan über ein Geröllfeld, in dessen unteren Teil aber in den letzten Jahren Stufen betoniert wurden. Nach dem Geröllfeld führt der Weg schließlich durch bewaldetes Gelände, man passiert eine (wasserlose) Zisterne und erreicht ca. eine Stunde nach Aufbruch in Agia Anna bei einem verwitterten Wegkreuz eine Hochfläche, von wo aus sich ein phantastischer Blick hinab nach Agia Anna und hinüber zum Kloster Simonos Petras eröffnet. Nur noch wenige Minuten bei nunmehr eben dahin laufendem Weg und man erreicht, häufig den Vorgipfel "Profítis Ilías" vor Augen, die Wegkreuzung "Stavros" ("Kreuz"). Hier treffen sich die Wege vom Kloster Megistis Lavras, von der Skiti Agia Anna und der Ansiedlung Agios Basílios. Hier beginnt auch der eigentliche Aufstieg zum Gipfel. Hat man anfangs noch Sicht hinaus auf die Ägäis und entlang der Südwestküste, so entschwindet dieser beim Eintritt in ein langgezogenes Tal, das sich, teils durch Kastanienwälder führend, hinauf zur sog. Panagia zieht. Die Panagia, zu deutsch: die Allheilige (Gottesmutter), ist ein Betonbau kurz oberhalb der Waldgrenze, aufgeteilt in eine Kapelle und einen Übernachtungsraum. Sie wurde vor einigen Jahren umgebaut aber bietet nach wie vor keinerlei Bequemlichkeit, und es sollen kritische hygienische Zustände herrschen. Nach den gut zwei Stunden von der Wegkreuzung "Stavros" bis hierher, braucht man nun noch knapp eineinhalb Stunden bis zum Gipfel. Von Stavros bis zur Panagia verläuft der Weg immer gut erkennbar ohne Verzweigung. In der felsigen Gipfelregion war bei meinem letzten Aufstieg der Weg deutlich mit Schildern markiert. Eine Übernachtung in der Gipfelkapelle ist nach neuesten Informationen nicht mehr möglich, da sie angeblich abgeschlossen ist. |
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Zur Ausrüstung: Auch wenn wir uns im warmen und sonnigen Südeuropa befinden, müssen an die Ausrüstung die selben Anforderungen gestellt werden, wie bei einer alpinen Hochtour. Wer diese nicht kennt und dazu auch nicht in der Lage ist, die Risiken evtl. Wetterumschwünge einzuschätzen und wer sich seiner Kondition nicht absolut sicher ist, sollte besser auf die Besteigung verzichten. |
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Wasserstellen: Zwischen Agia Anna und Stavros gibt es keine Wasserstelle. An der Wegkreuzung "Stavros" (genauer: etwas unterhalb Richtung Lavra) ist die letzte sichere Wasserstelle (Sollte es dort tatsächlich aus irgend einem Grund kein Wasser geben, wären es nur ein paar Minuten nach Kerasiá!). Auf die Zisterne in der Panagia und auf die Zisterne vor der Gipfelkapelle würde ich mich auf keinen Fall verlassen (verschmutzt? leer? kein Schöpfgefäß?). Den Gipfelaufstieg also keinesfalls ohne gefüllte Wasserflasche(n) beginnen! Gehzeiten: Diese Angaben sind natürlich sehr subjektiv, da sie je nach Kondition, körperlicher Verfassung, Dauer von Pausen und Wetterlage stark variieren können. Sie bieten lediglich ungefähre Anhaltspunkte.
Karten 1. Die Standartkarte für einen Athoswanderer war über Jahre hinweg die Karte (1:50.000) von Reinhold Zwerger (1924 - 2009). Sie hat mit unschätzbare Dienste erwiesen, ist aber nicht weiter aktualisiert worden und hat nach den massiven straßenbaulichen Eingriffen in die Landschaft kaum mehr als musealen Wert. 2. Eine weitere Karte (1:30.000) stammt von Paul Mylonas und ist im Jahr 2000 vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin im Ramen eines Bildlexikons des Hl. Berges Athos herausgegeben worden. Interessant ist allerdings, daß diese Karte die Höhe des Athos nur mehr mit 2026 Meter angibt, im Gegensatz zu den ansonsten immer genannten 2033 Meter. 3. Die neueste Karte 1:25.000 von Peter Howorth, die ständig aktualisiert wird kann zum Preis von 40,50 € über http://www.filathonites.org bezogen werden. Sie dürfte wohl diejenige sein, die dem Athoswanderer derzeit die größte Hilfe auf seinen Wegen ist!
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Hinweis Auf Grund meiner bisherigen, subjektiven Erfahrungen habe ich diese Tipps zusammengestellt. Sie erheben nicht den Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Wer immer sich daraus irgendwelche Anregungen holt, unternimmt eventuelle Gipfelbesteigungen trotzdem eigenverantwortlich. Für Unfälle oder Schäden, gleich welcher Art, hafte ich nicht. |
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Diese Seite wurde zuletzt am 30. August 2017 überarbeitet. Copyright © 2017 Manfred Burghardt. Alle Rechte vorbehalten.